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Offizielles Treffen 2024

Von Freitag, dem 27. bis Sonntag dem 29. September 2024 fand das diesjährige Treffen in Valence en Poitou statt. Leider waren nur zwei Delegationen anwesend, nämlich die französischen Gastgeber und ihre deutschen Gäste aus Hemmoor. England war weder duch eine Delegation noch durch Einzelpersonen vertreten. An anderer Stelle wurde bereits über die Ursachen gesprochen.

Nichts desto weniger kam es zu einer herzlichen Begrüßung und im Übrigen zur Gründung und Auffrischung von Freundschaften. Die Hoffnung, die Verschwisterung weiterzuführen, liegt sehr auf der Jugend. Und tatsächlich waren aus Hemmoor einige Jugendliche mit von der Partie, die lebhaften Austausch pflegten. Offizielles Treffen 2024 weiterlesen

Offizielles Treffen in Valence en Poitou

Wieder einmal kam es zum offiziellen Treffen in Frankreich. Leider diesmal ohne einen Vertreter der verschwisterten Gemeinde in England. Aus Hemmoor war eine Delegation angereist, um in einer Arbeitssitzung künftige Projekte zu beraten und natürlich miteinander zu feiern.

Empfang der deutschen Delegation

Dein weiterer Bericht dazu wird bald folgen.

Schatten über der Verschwisterung?

Ein offizielles Treffen in Couhé soll im September erfolgen. Freunde aus Swaffham werden wohl nicht mehr dabei sein, es sei denn, sie würden aus einer Privatinitiative beschließen, dabei zu sein.

Die Niederelbe-Zeitung von Sonnabend, 8. Juni 2024 veröffentlichte im Hinblick auf das Treffen den folgenden Artikel:


Wenn Freundschaften zerbrechen …

Oste-Stadt kämpft um Beziehung zu Couhé (Frankreich)/ Zu Swaffham gibt es keinen Kontakt mehr

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Vor acht Jahren waren junge Franzosen in Hemmoor zu Gast. Solche Besuche und Gegenbesuche gab es seitdem immer wieder. Doch wie kann man Begegnungen zwischen der Bevölkerung in Hemmoor und Couhé auch noch in den kommenden Jahren als Bestandteil der deutsch-französi­schen Freundschaft gestalten? Foto CNV-Archiv

VON EGBERT SCHRÖDER

Hemmoor. Auch langjährige Freundschaften gehen manch­mal in die Brüche. So sieht zurzeit ebenfalls in den Bezie­hungen zwischen Hemmoor und Swaffham (Großbritan­nien) insbesondere nach dem Brexit aus. Umso sehr möch­ten die Hemmoorer die Kon­takte mit Couhé (Frankreich) pflegen und möglichst aus­bauen. In diesem Fall existie­ren noch viele private und offi­zielle Verbindungen. Und die sollen bei einem Treffen im September in Frankreich in­tensiviert werden.

Am Sonntag ist Europawahl. Grund genug, um auch den Blick auf zum Teil jahrzehntelange Partnerschaften zwischen Kom­munen in unterschiedlichen Ländern zu werfen. Dazu zählt zweifelsohne auch die Verbin­dung zwischen Hemmoor und Couhé, die seit 1967 besteht. Eine Delegation aus Hemmoor (da­mals noch Warstade) war nach Frankreich gereist, um die Mög­lichkeiten einer Partner­schaft auszuloten. Es folgte ein Gegenbesuch. um sich gegenseitig besser kennenzulernen. Und tatsächlich kam man sich näher und beschloss, die Kontakte auf- und auszubauen.

Partnerschaft war dünnes Eis

Es war ein dünnes Eis, das beide Seiten betraten, denn rund zwei Jahrzehnte nach dem 2. Weltkrieg herrschte – so Zeitzeugen – eine „anfängliche Zurückhaltung“ bei der Aufnahme offizieller partnerschaftlicher Verbindungen. Doch das Projekt, das auch einen Teil zur Aussöhnung zwischen Franzosen und Deutschen bedeutete, gelang. Und nicht nur das. Couhé hatte zu diesem Zeitpunkt bereits eine Partnerschaft mit dem englischen Swaffham. Bereits im Juni 1968 wurde eine sogenannte Ringpartnerschaft zwischen Warstade, Couhé und Swaffham besiegelt und eine „Verschwisterungsurkunde“ unterzeichnet.

Es gab seitdem viele Kontakte auf unterschiedlichen Ebenen. Die Palette reichte vom Schüleraustausch über sportliche Begegnungen und offizielle Treffen großer Gruppen, um den Partnerschaftsgedanken zu unterstützen, aber natürlich auch, um die kulturelle Vielfalt in den drei Ländern kennenzulernen.

Doch die Dynamik der ersten Jahre und Jahrzehnte ist inzwischen in vielen Bereichen nicht mehr vorhanden. Gerade für jüngere Menschen sind der Reiz und das Abenteuer, auf diese Weise ein anderes Land zu besuchen und in Familien mehrere Tage lang leben zu können, verflogen. Was früher noch ein Luxus war, ist heute im vereinten Europa vielfach eine Selbstverständlichkeit: Man setzt sich ins Flugzeug oder ins Auto, bucht ein Hotel und verbringt seine freien Tage im europäischen Ausland – ohne Grenzkontrollen und das lästige Umrechnen zwischen den Währungen. Es gibt ja schließlich den Euro …

Die alten Städtepartnerschaften verblassen – auch in Hemmoor. Natürlich gibt es noch viele Verbindungen. Das beste Beispiel ist die Unternehmergemeinschaft Hemmoor, die Messen in Couhé besucht und im Gegenzug ihre französischen Freunde bei Ausstellungen an der Oste begrüßt. Und auch Kontakte auf schulischer Ebene bestehen weiterhin.

Absolute Funkstille herrscht aber zwischen Hemmoor und Swaffham. Das bestätigt auch die Hemmoorer Bürgermeisterin und Vorsitzende des „Verschwisterungsklubs“, Sabine Wist. ,,Der Klub in Swaffham hat sich 2023 aufgelöst“, sagt sie. Aktivitäten habe es schon lange Zeit nicht mehr gegeben, Die in den 60er-Jahren besiegelte „Ringpartnerschaft“ existiert nur noch auf dem Papier.

Treffen in Couhé im September

Doch bei Couhé sehe es anders aus. Dort soll das offizielle Partnerschaftstreffen am 28. und 29. September stattfinden. ,,Die Gastfreundschaft auf französischer Seite ist groß, sodass für rund 60 Personen die Möglichkeit besteht, am Partnerschaftstreffen teilzunehmen. Die Delegation aus der Stadt Hemmoor soll möglichst aus Bürgerinnen und Bürgern, Vertretern der Vereine, Mitgliedern des Verschwisterungsklubs, Ratsmitgliedern und Vertretern aus der Verwaltung bestehen. „Die Reisenden werden in Gastfamilien untergebracht“, heißt es bei der Stadt. Über die konkrete Reiseplanung wird die NEZ noch berichten.

Es ist der Versuch, auf lokaler Ebene die deutsch-französische Freundschaft zu festigen. Dass dies ein ehrgeiziges Projekt ist, zeigt sich aber auch in vielen anderen Kommunen des Cuxlandes.


Einladung zum Verschwisterungstreffen in Valence-en-Poitou

Valence-en-Poitou, früher die Gemeinde Couhé, hat die Partner unserer Verschwisterung zu einem Treffen eingeladen. Es soll in der Zeit

vom 28. und 29 September 2024

stattfinden. Die Einladung erfolgte sogar zweisprachig in Französisch und “Deutsch”. Wir schätzen die Mühe sehr. Die Stadt Hemmoor wird nun ihre Vorbereitungen treffen müssen, um die Veranstaltung zum Erfolg zu führen.

Einladung Couhé 2024

Besuch im Rahmen eines „Erasmus“-Austausches

Frau Sabine Cordes, Mitglied des Verschwisterungsclubs, hielt sich im Rahmen eines „Erasmus“-Austausches zu einem 10-tägigen Aufenthalt in Couhé auf. Im „Erasmus“-Programm werden Lehrkräfte teilnehmender Schulen ausgetauscht, um gegenseitig Systeme, Möglichkeiten und Probleme anderer Länder kennenzulernen.

Frau Cordes berichtete, sie sei herzlich aufgenommen und von verschiedenen Familien beherbergt und eingeladen worden. Ein Empfang im Rathaus, ein Presse- und Facebook-Artikel und die Teilnahme an einem Renaturierungsprojekt (Hecke pflanzen) habe ihr viele Möglichkeiten gegeben, neue Verbindungen zu schaffen.

Nebenbei bemerkt wurde festgestellt dass das Interesse der jungen Franzosen an der deutsche Sprache nachgelassen hat. Man lernt in den Schulen eher spanisch, die Sprache der unmittelbaren Nachbarn im Süden. Vielleicht verständlich, wenn man an die kilometermäßige Distanz zwischen Couhé und Hemmoor denkt.

Wilfried Paradot aus Couhé schickte zu dieser Angelegenheit eine Beschreibung und zwei Fotos, wie folgt:

„Gestern Abend veranstalteten die Gemeinde Valence en Poitou und das Partnerschaftskomitee eine Zeremonie zu Ehren von Frau Sabine Cordes, einer Lehrerin aus unserer deutschen Partnerstadt Hemmoor in Niedersachsen. Sie kam im Rahmen des ERASMUS+ Programms (von Europa finanziert), das es Lehrern ermöglicht, sich an verschiedenen Schulen in der Europäischen Union fortzubilden. In dieser Woche wurde Frau Cordes in der Schule Laffond der Gemeinde Couhé empfangen. Sie arbeitete mit den Leiterinnen der Grundschule, Frau Bironneau, und des Kindergartens, Frau Laroussinie, zusammen. Sie konnten sich über ihre Arbeitsmethoden austauschen. Frau Cordes stellte sich in allen Klassen vor und präsentierte Deutschland. Sie nahm an den Heckenpflanzungen in der Mitgliedsgemeinde Ceaux en Couhé teil und feierte anschließend beim Karneval in Couhé. Wir wissen, dass Bildung unerlässlich ist, um gute Staatsbürger zu formen und das Europa der Brüderlichkeit ermöglicht. Danke an die Schulleiterinnen, dass sie diesen deutsch-französischen Austausch ins Leben gerufen haben, und an die Mitglieder des Partnerschaftskomitees, dass sie unsere Freundin Sabine Cordes aufgenommen haben. (Auf dem ersten) Foto (sieht man die Gruppe) mit der Europafahne, die der Europarat der Stadt Couhé 1973 für ihr Engagement verliehen hat.“

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Jugendaustausch

Eine Schülergruppe aus Hemmoor war in Couhé. Ein Gegenbesuch fand ebenfalls statt. Frau Cyrol vom Gymnasium Warstade hat für die Gäste und drei Lehrkräfte mit Unterstützung des „Vereins der Freunde des Gymnasiums“ ein interessantes Programm mit Besuchen in Hamburg, der Wasserskianlage in Neuhaus und einem gemeinsamen Grillabend durchgeführt. Auch die Vernetzung von Schulen hat weiter Fortschritte gemacht.

Treffen 2022

Nun endlich hat es geklappt! Nach einer langen “Durst”-Strecke durch die Corona-Pandemie konnten sich die drei verschwisterten Gemeinden wieder einmal offiziell treffen. Am 10. und 11. September 2022 kam es zum Besuch der Partnerstädte in Hemmoor. Freitag kamen die Gäste an und wurden herzlich von der Bürgermeisterin, Frau Sabine Wist, willkommen geheißen.

Leider war die englische Delegation mit vier Personen ein bisschen unterrepräsentiert. Im Laufe der Gespräche stellt sich auch heraus, dass dies ein allgemeines Problem widerspiegelt. Der englische Verschwisterungsclub aus Swaffham (Swaffham Twinning Association) ist “angeschlagen”. Viele Mitglieder sind mit der Verschwisterung älter geworden. Zur Zeit ist der Club nicht mehr in der Lage, einen Vorstand zu stellen. Es bleibt abzuwarten, wie es auf der Insel weitergeht. Hoffen wir das Beste.

Glücklicherweise war die französische Delegation etwas zahlreicher. 18 Freunde hatten sich auf die Reise gemacht. Ebenso war der französische Gewerbeverein auf der gleichzeitig stattfindenden Cuxland-Ausstellung mit einem Stand vertreten. Das Ehepaar Senelier bot ess- und trinkbare Spezialitäten aus der Region von Valence-en-Poitou an – wie immer sehr zur Freude der Messebesucher.

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Die Eröffnung der Cuxland-Ausstellung durch die Bürgermeisterin Sabine Wist

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Gil Senelier kurz vor seinen Grußworten. Neben ihm die Niedersächsische Gesundheitsministerin, Daniela Behrens und der Vorsitzende des Gewerbevereins, Wolfgang Fels.

Die Stadt Hemmoor, als Gastgeber des Treffens, hatte wieder ein umfangreiches Programm vorbereitet. Am Sonnabend fand vormittags das Arbeitstreffen statt. Was gab es zu diskutieren?

Hier, was im Ergebnis festgehalten wurde:

  • Die Beteiligten betonen, dass in erster Linie der Jugendaustausch auf städtischer Ebene im Rahmen der Städtepartnerschaft forciert werden muss, um die weitere Entwicklung und Aufrechterhaltung der Verschwisterung zu gewährleisten. Unterstützend hierzu können Fördergelder beim Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) eingeworben werden.
  • Um Jugendliche für die Partnerschaft zu begeistern, sollen Gleichaltrige, die sich für die Partnerschaft engagieren, als Vorbilder platziert werden. 
  • Des Weiteren wird angeregt, das Thema Verschwisterung auf schulischer Ebene einzubinden, indem die Lehrkräfte motiviert werden, Projekte zum Thema im Unterricht zu bearbeiten. Auch möchte man das Interesse an Kursfahrten in die Partnerschaftsstädte wieder anregen. Ebenso können hierzu Fördergelder beim Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) eingeworben werden.
  • Es wird angeregt, die Tradition der gegenseitigen Besuche von Vereinen, wie den Unternehmervereinen und Fußballclubs, weiterhin zu pflegen.
  • Mme Martine Mousserion wird das Anliegen der Städtepartnerschaft im Parlament, in Brüssel, ihrer Kollegin, Europaministerin Birgit Honé, vortragen.
  • Für die weitere Arbeit sollen Adressaten gelistet werden, die als Ansprechpartner für verschiedene Projekte im Sinne der Städtepartnerschaft fungieren.
  • Die Ausweitung der Arbeit/Projekte über die Partnerschaftsstädte hinaus wird diskutiert. Die Beteiligten einigen sich darauf, dass man sich nur auf die beteiligten Kommunen fokussieren möchte. Eine Ausnahme gilt für Kinder, die nicht in einer Kommune der Partnerstädte leben aber dort eine Schule besuchen.
  • Um im engen Kontakt zu bleiben und die Verschwisterung zu pflegen, wird die Einführung von Online-Arbeitsgesprächen 1-2x pro Jahr angeregt.

Das Feiern sollte natürlich nicht zu kurz kommen. Sonnabend Abend lud die Stadt Hemmoor zur offiziellen Zeremonie ein. In der Festhalle Osten tauschten die Ratsvertreter ihre offiziellen Noten aus und pflegten bei einem guten Essen und schöner Musik ihr Beisammensein.

imageEinige Offizielle beim Austausch von Geschenken.

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Sonntag Mittag war der Verschwisterungsclub Hemmoor Gastgeber im “Forsthaus Am Dobrock” in der Wingst. Gäste waren die Mitglieder des Clubs, die Delegationen und die privaten Gastgeber unserer Freunde. Natürlich wurden wieder einige Worte an die Anwesenden gerichtet, und dann konnte man sich wieder dem vorzüglichen Dinner widmen. Dass man sich “zum Fressen gern” hat, symbolisierte der Riesenkeks, den die französische Delegation der Vorsitzenden des Verschwisterungsclubs überreichte.

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Von links nach rechts: Annie Paradot, Gil Senelier und Sabine Wist.

Normalerweise gibt es ein Wiedersehen in zwei Jahren!

Auszeichnung für eine französische Freundin der Verschwisterung

Annie Paradot, die bereits über Jahrzehnte die deutsch-französisch-englische Verschwisterung aktiv begleitet, hat eine besondere Auszeichnung erfahren. Am 26. Februar 2022 überreichte ihr die Präfektin Chantal Castelnot einen Orden. Damit wurde sie in den Rang eines Ritters des nationalen Verdienstordens erhoben.

Auszeichnung für eine französische Freundin der Verschwisterung weiterlesen

Verschwisterungs-Treffen im September 2022?

Vielleicht gibt es Hoffnung, dass nun doch bald wieder ein Treffen der drei verschwisterten Gemeinden stattfinden wird. Die Niederelbe-Zeitung kündigt mit ihrer Ausgaben vom 08.02.2022 die neuesten Planungen aus dem Rathaus an:


Treffen von Deutschen, Franzosen und Engländern?

Neuer Anlauf für Partnerschaftstreffen von Delegationen aus Couhé, Hemmoor und Swaffham im September geplant

Von Egbert Schröder Verschwisterungs-Treffen im September 2022? weiterlesen

Warum stockt der Austausch mit den englischen Jugendlichen?

In der Niederelbe-Zeitung vom 05.01.2022 gab es einen interessanten Artikel, der die möglichen Ursachen für den Rückzug englischer Jugendlicher erklären würde. Der Artikel ist nachstehend abgedruckt:


Englische Schüler wenden sich ab

Seit Jahren geht die Zahl der Schülerinnen und Schüler zurück, die in England Deutsch lernen – Trend scheint unumkehrbar

LONDON. „Servus“ und „Bleibt’s gesund“: Der britische Thronfolger Prinz Charles (73) wendet sich re­gelmäßig auf Deutsch an sein Pub­likum, wenn er zu Besuch in der Bundesrepublik ist. Queen Eliza­beth II. (95) parliert immer wieder auf Französisch. Doch schon bei der jüngeren Royals-Generation sieht es mau aus mit den Fremd­sprachenkenntnissen: Prinz Wil­liam mühte sich vor einigen Jahren sichtlich ab bei einer teilweise auf Französisch gehaltenen Rede in Kanada. Und was beim Königs­haus gilt, ist erst recht wahr, wenn es um die Untertanen geht: Die heranwachsende Generation lernt immer seltener Deutsch und ande­re Fremdsprachen.

Der jährliche Language-Trends-­Bericht des britischen Kulturinsti­tuts British Council ist ernüch­ternd: Wählten im Jahr 2005 noch mehr als 100 000 Kinder in Eng­land Deutsch für ihre Mittlere-Rei­fe-Prüfung (GCSE), waren es im Jahr 2020 nur noch etwas mehr als 40 000. Bei den mit dem Abitur vergleichbaren A-Levels sank die Zahl der Deutsch-Prüflinge zuletzt sogar auf traurige 2666.

Seinen Höhepunkt erlebte das Interesse an Deutsch im Jahr 2001, als sich 571 000 Schüler für Deutsch als Prüfungsfach bei der GCSE- Prüfung anmeldeten. Doch spätestens seit die damalige La­bour-Regierung 2004 die Pflicht zur Wahl mindestens einer Fremd­sprache als Prüfungsfach abschaff­te, hat das Interesse englischer Schülerinnen und Schüler an Deutsch stetig nachgelassen. „Das war zweifelsohne katastrophal und das ist auch der Hauptgrund, warum man immer gegen den Strom schwimmt, wenn man die Sprachen stärken will“, sagt Katrin Kohl, die als Professorin für Deutsch an der Universität Oxford lehrt, im Gespräch mit der Deut­schen Presse-Agentur. An eine Umkehr dieses Trends ist nach Meinung Kohls kaum zu denken. Für immer weniger Schulen lohnt es sich, das Fach anzubieten.

Doch warum wollen immer we­niger Kinder in England Deutsch lernen? Hat das vermeintlich

humorlose Land der ehemaligen Kriegsgegner noch weiter an At­traktivität eingebüßt als ohnehin schon? Vicky Gough vom British Council glaubt das nicht. Klar sei aber, dass Spanien bei vielen Kin­dern in Großbritannien mit Bade­urlaub am Strand verbunden sei und daher eine größere Anzie­hungskraft ausübe.

Aber das größte Problem ist – geradezu banal – ein statistisches: Wer Deutsch als Prüfungsfach wählt; schneidet im Schnitt etwas schlechter ab als Mitschüler, die sich beispielsweise für Geschichte entscheiden. Das ist nicht nur für die Schüler ein Problem, sondern auch für Schulen, deren Qualität und guter Ruf am Abschneiden ihrer Zöglinge bei zentralen Prüfun­gen gemessen wird.

Hinzu kommt der Ruf des Deut­schen, eine besonders schwierige Sprache zu sein. „Viele Menschen nehmen Deutsch als schwerer wahr als andere Sprachen und denken deshalb, dass es nur den sprachbegabtesten Schülern vor­behalten ist“, sagt Gough.

Gleichzeitig mit dem Nutzen für die schulische Laufbahn sind für englische Schüler auch die Gelegenheiten zum Austausch zurück­gegangen. Die Unterbringung bei Gastfamilien gilt in Großbritanni­en inzwischen als risikobehaftet. Wer einen Schüler oder eine Schü­lerin bei sich aufnimmt, muss ein polizeiliches Führungszeugnis vor­legen. Da es aber in Deutschland und anderen Ländern keine ver­gleichbaren Regelungen gibt und die Übernachtung in Jugendher­bergen und Hotels erheblich teu­rer ist, verzichten seit einigen Jah­ren viele Schulen auf die Auslandsaufenthalte. Die Pandemie brachte den Austausch dann oh­nehin zum Erliegen. (dpa/skw)

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Der britische Prinz Charles (Mitte), hier mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und seiner Frau, Herzogin Camilla, wendet sich regelmäßig in fließendem Deutsch an sein Publikum.

Foto: Schrader/AP/Pool/dpa