Treffen 2021 wird auch ausfallen

Auch die Niederelbe-Zeitung vom 18. Februar 2021 greift das Ausfallen der Verschwisterungstreffen wegen der aktuellen Corona-Krise auf. Hier der entsprechende Artikel:

Treffen erneut abgesagt

Partnerstädte Hemmoor, Couhé und Swaffham verschieben Begegnung um ein weiteres Jahr

Von Egbert Schröder

clip_image002

HEMMOOR. Auch im zweiten Anlauf wird’s nichts: Das eigentlich für 2020 geplante Treffen der Partner­städte Hemmoor, Couhé (Frank­reich) und Swaffham (Großbritan­nien) musste wegen Corona abge­sagt und sollte in diesem August nachgeholt werden. Doch die Hem­moorer haben die Reißleine gezogen. „Leider klappt es angesichts der Co­rona-Entwicklung auch 2021 wieder nicht“, so Sabine Wist.

Sie leitet den „Verschwisterungsklub Hemmoor“, wo seit Jahrzehnten die Fäden der Beziehungen zwischen den Partnerstädten zusammenlaufen. Doch der Verein ist nur ein Teil des Beziehungsgeflechtes, das sich zwischen Hemmoor, Couhé und Swaffham entwickelt hat. Kein Wunder: Bereits 1967 hatten Hemmoor und Couhé, das rund 350 Kilometer südwestlich von Paris in der Nähe von Poitiers liegt, einen Partnerschaftsvertrag abgeschlossen. Da die Franzosen zu diesem Zeitpunkt bereits mit Swaffham – die Stadt befindet sich in der Nähe von Norwich – verbunden waren, entwickelte sich rasch die Idee einer sogenannten „Ringpartnerschaft“, die bereits ein Jahr später besiegelt wurde.

Im Vordergrund dieser Beziehung stand und steht die Begegnung. Daher wurde unter anderem vereinbart, sich alle zwei Jahre in einem offiziellen Rahmen in einem der Partnerstädte zu treffen. Eine der wesentlichen Ansätze zu Beginn der Partnerschaft war aber auch die Förderung des Jugendaustauschs. Kein Wunder: Für viele Jugendliche war es ein Erlebnis der besonderen Art, in den 60er- und 70er-Jahren auf ei­gene Faust und gemeinsam mit anderen Jugendlichen eine Aus­landsreise zu unternehmen. Mitt­lerweile gehört dies eher zum Standardprogramm in vielen Fa­milien.

Dennoch wurde auch in den letzten Jahren der Jugendaus­tausch vorangebracht. Nur ein Beispiel: Jugendliche aus Couhé und Hemmoor trafen sich 2016 an der Oste und fieberten dort bei den Halbfinal- und Finalspielen der Fußball-Europameisterschaft mit ihren Teams mit.

Dies ist nur ein Beispiel für die Bedeutung der Städtepartner­schaft. So erhielten Ilse und UIrich Korff 2013 die Ehrenbürger­schaft der Stadt Couhé für ihren Einsatz um die Partnerschaft zwi­schen den beiden Städten. Ulrich Korff hatte vor Sabine Wist viele Jahre lang den Verschwisterungsklub geleitet. Zudem besteht – neben vielen privaten Kontakten und Freundschaften – eine enge Beziehung zwischen Unternehmern aus Couhé und Hemmoor, die sich bei ihren Ausstellungen gegenseitig besuchen und einen Stand bestücken.

Im September ist die nächste Cuxland-Ausstellung in Hemmoor geplant. Mit Beteiligung der Franzosen? Das bleibt abzuwarten. Das von 2020 auf 2021 verschobene offizielle Partnerschaftstreffen (6. bis 8. August) ist nach Angaben von Sabine Wist jedenfalls abgesagt worden – per Videokonferenz.

Kurz vor Weihnachten hatte Wist, die auch Mitglied des Hemmoorer Stadtrates ist, noch Hoffnung gehabt, dass man sich nach der Absage des Treffens im vergangenen Jahr im Spätsommer 2021 treffen könne. Der Stadtrat hatte daraufhin auch entsprechende Finanzmittel in den Haushalt eingestellt. Doch vor wenigen Tagen habe es nach Angaben der Vereinsvorsitzenden eine Videokonferenz gegeben, bei der klar geworden sei, dass man nicht sicher planen könne und daher den Termin im August streiche. Eine Verschiebung der deutsch-britisch-französischen Begegnung um ein weiteres Jahr steht im Raum: „Man wird sehen, was das Jahr 2022 bringt.“

Um den Kontakt nicht abreißen zu lassen, solle versucht werden, auch den Kontakt zwischen den Kindern und Jugendlichen aufrechtzuerhalten. Technische Möglichkeiten über das Internet oder per E-Mail seien ja vorhanden – zum Glück …

Video-Konferenzen

Die Corona-Krise zwingt uns nicht nur im allgemeine Leben zu veränderten Methoden, wie Maskenpflicht, Home-Office und vieles andere mehr. Auch virtuelle Konferenzen werden abgehalten. So gab es auch zwischen dem Verschwisterungsclub Hemmoor und dem comité de jumelage in Couhé vor einigen Tagen eine Videokonferenz per Zoom.

Die jeweiligen Vorsitzenden und einige Beisitzer konnten sich ausführlich über die nächsten Aktivitäten beraten. Angesichts der Gesundheitslage in beiden Ländern, wurde beschlossen, in diesem Jahr keine Treffen mehr durchzuführen. Man wird sehen, was das Jahr 2022 bringen wird. Auch den jeweiligen Gemeinden wird dieser Beschluss mitgeteilt.

Allerdings wurden doch andere Berührungsmöglichkeiten angeschoben, die darauf abzielen, Schüler und Schülerinnen per Internet und E-Mail zusammenzuführen. Vorgespräche werden demnächst über Lehrer und Lehrerinnen geführt. Darüber wird noch zu berichten sein.