Von Freitag, dem 27. bis Sonntag dem 29. September 2024 fand das diesjährige Treffen in Valence en Poitou statt. Leider waren nur zwei Delegationen anwesend, nämlich die französischen Gastgeber und ihre deutschen Gäste aus Hemmoor. England war weder duch eine Delegation noch durch Einzelpersonen vertreten. An anderer Stelle wurde bereits über die Ursachen gesprochen.
Nichts desto weniger kam es zu einer herzlichen Begrüßung und im Übrigen zur Gründung und Auffrischung von Freundschaften. Die Hoffnung, die Verschwisterung weiterzuführen, liegt sehr auf der Jugend. Und tatsächlich waren aus Hemmoor einige Jugendliche mit von der Partie, die lebhaften Austausch pflegten.
Hier ein Photo des Empfangs in der Mühle von Châttillon am Freitag Nachmittag.
Abgesehen von der offiziellen Zeremonie, bei der Reden gehalten werden und natürlich gegessen und getrunken wird, gab es auch ein kleines Unterhaltungsprogramm.
Besonderes Interesse gilt allerdings der jeweiligen Arbeitssitzung, um über das Vollbrachte und den Fortgang der Verschwisterung zu diskutieren. Anwesend waren
- Mitglieder des Partnerschaftskomitees von Couhé (Valence en Poitou),
- Vertreter der Gemeinde Valence en Poitou,
- Vertreter der Stadt Hemmoor,
- Lehrerinnen der Grundschule und des Collège André Brouillet in Couhé sowie Lehrerinnen an Schulen in Hemmoor,
- Vereinsvorsitzende und
- drei Jugendliche aus der Stadt Hemmoor.
Dabei ging es um folgendes Arbeitsthema: „Wie können wir uns angesichts der Vergangenheit und der Gegenwart weiterentwickeln und die Partnerschaft in die Zukunft führen?“
Dies ist kein Protokoll der Besprechung, darum hier nur einige Stichworte der relevanten Punkte:
- Grundsätzlich könnte sich die Verschwisterung auf Kinder im Kindergartenalter bis zu den Senioren, auf Schulen, den Sport und die allgemeine Bürgerschaft beziehen.
- In der Gegenwart gibt es bereits einen regelmäßigen Austausch zwischen Mittelschulen und Videoaustausche mit Klassen der Grundschule.
- In Valence en Poitou wurde ein fünfjähriges Schulprojekt gestartet, das auf eine Öffnung nach Europa und darüber hinaus ausgerichtet ist. Mit Unterstützung der OCCE baut das Projekt auf den Erwerb von Kompetenzen und psychosozialen Fähigkeiten von Kindern für das „Gute Zusammenleben“.
- In der Gemeinde Valence en Poitou gab es einen Jugendrat, der jedoch zur Zeit nicht weitergeführt wird. Das Vorhaben wurde auf Eis gelegt, weil sich Schwierigkeiten bei der Begleitung und Betreuung von Projekten ergaben.
- Jugendliche konnten bereits Praktika in Unternehmen in der Region Hemmoor oder im Ort selbst absolvieren.
- Die Feuerwehr war in der Vergangenheit besonders stark in den Austausch involviert.
- In Hemmoor gibt es einen Seniorenausschuss, der im Laufe des Monats Oktober konsultiert wird.
- Es wird eine Gruppe (Kinder und Jugendliche) gebildet, die Ideen für die Gemeinde aufschreiben und zeichnen soll.
- Schulldirektorin Sabine Cordes führt dieses Jahr in die französische Schulwelt ein.
- Austausch mit Handwerkern und Händlern und Teilnahme an Messen. In Hemmoor existiert eine „Ideenbox“, ein Pool, der Lösungen bieten kann.
- In Zukunft gibt es viele Möglichkeiten, die es zu erkunden gilt: Für Senioren einen „Rat der Weisen“, Austausch zwischen Seniorenheimen und Seniorenclubs; für Kinder und Jugendliche Schulentwicklungsprojekte, Jugendrat. (Organisationen, bei denen man finanzielle und technische Hilfe beantragen kann: DFJW, ACJNA.)
- Die Jugendlichen finden, dass der Austausch motivierend ist und dass die deutsch-französische Freundschaft gefeiert werden soll.
- Die Kommunikation muss ausgebaut werden, um sie bekannter zu machen. Eine Plattform im Internet existiert bereits mit sehr positiven Austauschen. Wie können diese weiterentwickelt, bereichert und ausgebaut werden? In welchen Formaten?
- Sportliche Begegnungen, wie es sie mit Fußball gegeben hat (Länderspiel).
- Beruflicher Austausch und Aufnahme von Praktikanten in Unternehmen. Wir können den Europäischen Bildungsclub für Vereinbarungen über Praktika nutzen.
- Gemeinsam mit den Jugendlichen und der Französischlehrerin soll eine Expo in Hemmoor geplant werden, die sich mit der Vergangenheit befasst (Ursprung der Städtepartnerschaft), um sie besser zu verstehen.
- Die Jugendlichen sind die besten Botschafter dieser Partnerschaft in der Zukunft. In Valence en Poitou würde sich die Gemeinde an einem Projekt beteiligen, z. B. an der
Reise einer Sportdelegation, einer Busreise, die die Kosten für die Anreise für alle erschwinglich macht und die Unterbringung in einer Gruppe einfacher organisiert. (Bemerkung: Viele Jugendliche trauen sich nicht, sich für eine Reise zu entscheiden, da die finanziellen Mittel ihrer Eltern begrenzt sind. Sie denken auch, dass die Reise nichts für sie ist, und schränken ihre Ambitionen ein. Eine gemeinsame Reise könnte ein Hebel sein, um sie zur Entdeckung eines anderen Ortes zu bewegen.)
Aus dem Arbeitstreffen ergaben sich demnach im Wesentlichen drei Schwerpunkte:
1. Fortsetzung des Austausches zwischen Schulen, Kollegien und Besuchern aller Altersgruppen.
2. Sportprojekt mit verschiedenen Vereinen.
3. Weiterentwicklung der Berufspraktika.
Möge allen Planungen der Erfolg beschieden sein!