Dies ist keine politische Parole. Anlässlich des offiziellen Treffens 2016 der drei verschwisterten Gemeinden in Swaffham wurde jedoch festgestellt, dass das Ausscheiden Englands aus der EU kein Grund sein wird, die Freundschaft der Gemeinden und ihrer Vereine und Bürger zu spalten. Hierzu erschien im „HEMMOOR Magazin“ Dezember 2016 (Heft 24) der folgende Artikel aus der Feder unseres Vorsitzenden Ulrich Korff:
Wie alle zwei Jahre trafen sich kürzlich die offiziellen Delegationen der drei verschwisterten Städte Swaffham (England), Couhé (Frankreich) und Hemmoor zu einem gemeinsamen Wochenende, diesmal in Swaffham. Die Hemmoorer Gruppe aus Mitgliedern des Rates und des Verschwisterungsklubs umfasste 20 Personen, die nach einem sehr frühen Flug schon am Freitagvormittag vom Swaffhamer Bürgermeister Paul Darby und dem „Towncrier“ (Ausrufer) empfangen wurden, der einen Film über die Feierlichkeiten des 8oojährigen Jubiläums der englischen Kleinstadt präsentierte.
Am Sonnabendvormittag trafen sich dann Vertreter der drei Städte zu einer Gesprächsrunde, in der das Geschehen der vergangenen zwei Jahre betrachtet und ein Ausblick auf 2018 gegeben wurde, in dem die Dreieckspartnerschaft ihr 50jähriges Bestehen bei einem Treffen in Couhé feiern wird. So zeigten der regelmäßige Austausch von Jugendlichen zwischen Hemmoor und Couhé, von Landfrauen mit Swaffham und private Besuche anlässlich Geburtstagen und einer Hochzeit, dass die Bindungen zwischen den Bürgern der verschwisterten Kommunen auch fast ein halbes Jahrhundert nach ihrem Zustandekommen nichtschwächer geworden sind.
Am Nachmittag stand der Besuch eines Museums auf der Tagesordnung, bei dem in den Gebäuden eines „Arbeitshauses“ aus dem 19. Jahrhundert die soziale Versorgung armer Menschen und die Arbeitsbedingungen auf dem Lande sehr anschaulich dargestellt wurden. Am Abend fanden sich Franzosen, Engländer und Deutsche zusammen, um nach einem gemeinsamen Essen zu tanzen. ln den bei diesem Anlass gehaltenen Reden drückten die Vorsitzenden der Verschwisterungsklubs übereinstimmend die Überzeugung aus, dass die Ereignisse in der „großen“ Politik wie die Attentate in Frankreich, die Flüchtlingsproblematik in Deutschland und die Volksabstimmung gegen Europa in England die guten Beziehungen zwischen den Partnerstädten nicht beeinträchtigen könnten.
Diese guten Beziehungen wurden am darauffolgenden Tag bei einem von der Stadt Swaffham ausgerichteten Civic Lunch in einem großen, alten Herrenhaus, Lynford Hall, vertieft, in dessen Verlauf die politischen Vertreter der drei Kommunen bekanntgaben, dass für das Jubiläum in zwei Jahren eine neue „Charta“ entworfen werden soll, die die Arbeit in den kommenden Jahren lenken soll. Die drei Tage der Begegnung, die von den privaten Gastgebern zusätzlich mit viel Programm (Besichtigungen und Ausflüge in die nähere Umgebung) gefüllt worden waren, gingen dann mit der Abreise der Gästegruppen am Montag viel zu schnell zuende.
Ulrich Korff