In den späten Nachmittagsstunden des 23. Juli startete eine zwölf-köpfige Jugendgruppe mit ihren Begleitern Ulrich und Ilse Korff bei großer Hitze vom Bahnhof Hemmoor aus zu einer Austauschfahrt in die Hemmoorer Partnerstadt Couhé, die u.a. vom deutsch-französischen Jugendwerk bezuschusst wurde. Mit dem Liegewagen ging es von Hamburg nach Paris und von dort mit dem TGV (Hochgeschwindigkeitszug) nach Poitiers, wo sie mit 2 Kleinbussen abgeholt wurden. Noch am selben Abend fand ein kleiner Empfang durch den Bürgermeister der Stadt Bernard Gaborit für Gäste und Gastgeber statt.
Der «Club de jumelage» hatte ein interessantes Programm vorbereitet, bei dem sich Familientage und Ausflugstage abwechselten, so dass den Gästen genügend Gelegenheit gegeben war für ganz persönliche Einblicke in die französische Lebensart und das Kennenlernen der ländlichen Umgebung mit ihrer bäuerlichen Kultur und den modernen Freizeitmöglichkeiten, wobei der Spaß nicht zu kurz kam.
Donnerstag, 25.07., erster Ausflugstag:
Der erste Ausflug führte in die mittelalterliche Stadt Chauvigny. In der dortigen Burgruine beeindruckte die Show «Géants du Ciel», eine Flugschau mit Wildvögeln von Schwalben über Raubvögel bis hin zu Störchen.
Anschließend gab es – wie in der Folge an allen Ausflugstagen und für die Deutschen eher ungewohnt – ein ausgiebiges französisches Picknick mit allen zu einem Menü gehörigen Gängen.
Sonnabend, 27.07., zweiter Ausflugstag:
An diesem Tag stand eine Kanutour auf dem Programm.
Der Rückweg nach Couhé hielt noch ein besonderes Erlebnis bereit: die männlichen Mitfahrer waren gefragt, einen französischen Autofahrer, der kurz vor dem Bus die Straße gequert hatte und im Graben gelandet war, aus seiner misslichen Lage zu befreien.
Montag, 29.07., dritter Ausflugstag:
Besuch des Technologie-, Kino-, Zukunftsparks Futuroscope bei Poitiers.
Mittwoch, 31.07., vierter Ausflugstag:
Fahrt zum Museumshof «le Vieux Cormenier», wo den Besuchern zunächst der Bau und die Funktionsweise eines altertümlichen Backofens und dessen Bedeutung für das dörfliche Leben erklärt wurde; anschließend wurden darin die von den Jugendlichen geformten Brote gebacken. Während die Brote garten, war Picknick angesagt.
Danach ging es ins Museumsgebäude, in dem den Besuchern mit den Mitteln modernster Technik das ländliche Leben um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert nahe gebracht wird: sie befinden sich in der Szene und empfinden winterliche Kälte, Frühlingsdüfte und sommerliche Hitze, während sie den kleinen Pierre, eine fiktive Figur aus dem Dorf, auf seinem Weg ins Leben begleiten.
Donnerstag, 1.08., Abschiedsabend:
Grillabend an der Abbaye de Valence mit vielen Gästen; hier wurden die Begleiter der Gruppe, Ilse und Ulrich Korff, vom stellvertretenden Bürgermeister Wilfried Paradot mit der Ehrenbürgerschaft und der Ehrenmedaille der Stadt Couhé überrascht, die ihnen, wie er sagte, auf Beschluss des Rates für ihr „jahrzehntelanges Engagement für die Beziehungen zwischen den Jugendlichen der Kommunen Hemmoor und Couhé“ verliehen wurde.
Freitag, 2.08., Rückreisetag:
Der Umsteigeaufenthalt in Paris bot abschließend die Möglichkeit, die berühmtesten Bauwerke der französischen Hauptstadt aus der Nähe zu betrachten.
Wegen der großen Hitze musste allerdings die Metro helfen, größere Distanzen zu überbrücken. Aber auch das war ein Erlebnis: das Zurechtfinden in den langen Korridoren, das Gedränge während der Hauptverkehrszeit und das Gewahrwerden von Taschendieben.
Sehr willkommen war danach allen die Klimaanlage im Nachtzug!